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Pflanzenbauliche Prämissen für die Miscanthus-Kultivierung

Miscanthus hat ähnliche Ansprüche wie Mais und kann sein Massenbildungsvermögen deshalb nur auf guten bis sehr guten Ackerböden ausschöpfen. Humose Lehmböden mit guter Wasserversorgung und einer Bodenwertzahl ab 60 sind in unseren Breiten am besten geeignet, wobei der ertragsbegrenzende Faktor der Niederschlag ist. 700 bis 900 mm sollten nicht unterschritten werden. In sommertrockenen Lagen wird sich Miscanthus auch auf guten Böden kaum durchsetzen. Aufgrund der Anforderung an die Jahresdurchschnittstemperatur von ca. 7 Grad C, ist die Kultivierung von Miscanthus mit ca. 700 Meter Seehöhe begrenzt. Standorte mit häufigen Früh- oder Spätfrösten scheiden ebenfalls aus. Ungeeignet sind weiters zur Verdichtung neigende Böden sowie staunasse Böden.

 

Auspflanzung von Miscanthus

Die Dauerkultur Miscanthus ist im Vergleich zu anderen Nutzpflanzen eine anspruchslose Fruchtart. Der Aufwand ist im Pflanzjahr am höchsten. Ab dem zweiten Vegetationsjahr wird nur mehr bescheiden gedüngt und geerntet. Bei schwacher Bestandesentwicklung ist im zweiten Jahr zusätzlich noch Unkrautbekämpfung erforderlich.

Vorbereitung

Die Bodenvorbereitung kann gleich wie bei Mais durchgeführt werden. Auf die Vorkultur ist zu achten. Es sollten keine zu großen organischen Massen wie zum Beispiel aus Rübenblatt eingearbeitet werden. Der zur Verfügung stehende Stickstoff aus der organischen Masse verzögert die Abreife im Herbst, wodurch es bei früh einsetzenden Frösten zu Ausfällen kommen kann.

Pflanzung

Die Rhizome sollten so rasch als möglich nach der Gewinnung gepflanzt werden, da sie leicht austrocknen. Für die Pflanzung ist eine Bodentemperatur von ca. 10 Grad C optimal (April/Mai). Die Rhizome werden im Abstand von 1 x 1 Meter mit adaptierten Kartoffelsetzmaschinen gesetzt. Es sind also 10.000 Rhizome pro Hektar erforderlich, die auf eine Tiefe von ca. 8 cm abgelegt werden. Besonders wichtig für ein erfolgreiches Anwachsen der Rhizome ist optimaler Bodenschluss, der durch Walzen erzeugt werden kann.

 

Pflanzenschutz bei Miscanthus

In Miscanthusbeständen kommt es im Pflanzjahr zu starker Verunkrautung. Grundsätzlich eignen sich alle für Mais angewandten Mittel. Allerdings sind für die Bekämpfung nach der Pflanzung nur die beiden Mittel Callisto und Harmony zugelassen. Im Normalfall muss im Pflanzjahr eine zweite Unkrautbekämpfung im Juli durchgeführt werden.

Als effektiv haben sich auch mechanische Unkrautbekämpfungsverfahren wie Hacken und Striegeln herausgestellt. Da die Miscanthuspflanzen im ersten Jahr noch sehr empfindlich sind, sollte der Striegel nur sehr vorsichtig eingesetzt werden.

Im zweiten Pflanzjahr sollten die gleichen Maßnahmen wie im ersten Jahr durchgeführt werden, die Intensität allerdings angepasst werden.

 

Düngung von Miscanthus

Im ersten Jahr sollte keine Stickstoffdüngung durchgeführt werden, da diese die Einlagerung der Nährstoffe in die Rhizome verzögert und die Gefahr des Auswinterns erhöht. Grundsätzlich ist der Düngerbedarf ertragsbezogen relativ gering, da ein Großteil der aufgenommenen Nährstoffe in den Rhizomen gespeichert wird. Zusätzlich bilden die abgefallenen Blätter eine dicke Mulchschicht und liefern beträchtliche Nährstoffmengen zurück.

Wenn gedüngt wird, sollte dieser unmittelbar nach der Ernte ausgebracht werden. Durch N-Düngung kommt e zu einem schnellern Wachstum. Zusätzliche Kaliversorgung erhöht die Stängelfestigkeit und macht Miscanthus widerstandsfähiger gegen frühzeitigen Schneedruck.

Güllegaben auf den Blätterteppich sollten wegen der Gefahr der Ammoiakabgasung nicht durchgeführt werden.

 

Miscanthus-Ernte

Die Ernte wird hauptsächlich im Zeitraum Ende April bis Mai durchgeführt. Mitte bis Ende April sollte der Wassergehalt unter 20% liegen. Bei höherem Feuchtigkeitsgehalt kann es zu Erhitzung und Schimmelbildung im Häckselgut kommen.

Je nach Verwertung, wird Miscanthus mit vorhandener Technologie gehäckselt oder in Ballen gepresst.

Häckselvorgang

"Miscanthuspresse"

 

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